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Wenn das Fasten (fast) nichts bringt

Das war doch toll, sich für das Fasten oder eine Diät zu entscheiden! Oft kommt es jedoch vor, dass sich kein Erfolg einstellen will. Wer nun glaubt, er habe keine Chance auf eine Veränderung, der irrt wahrscheinlich. Es gibt verschiedene Gründe, warum das Fasten fast nichts bringen kann. Fasten heißt, auf etwas Bestimmtes zu verzichten, z.B. Süßigkeiten und/ oder Knabbereien. Dafür ernährt man sich gesünder und isst, statt zu Naschen, Bananen, Haferflocken usw.

Wer sich viel bewegt und einen schnellen Stoffwechsel hat, wird dadurch wohl Gewicht verlieren. Bei vielen anderen Fastern stellt sich der Körper schnell auf die Veränderung ein. Er reagiert dann mit einer Verlangsamung des Stoffwechsels, dh. er braucht für die körperliche Bewegung und Existenz weniger Energie. Man muss sehr aufpassen, dass das Fasten dann nicht nach hinten losgeht. Durch weniger Energie wird man im Training schwächer und „verbraucht“ im Training weniger Kalorien. Der Leistungsaufbau wird schwieriger. Der Körper hält Fett oftmals für überlebenswichtiger als andere Energiequellen bzw. kann Kohlenhydrate oder Eiweiß schneller verwerten. Die Folge kann sein, dass man an Muskulaturvolumen verliert (weil auch die Glykogenspeicher leerer werden). Man sieht im Gesicht und an Stellen, die man gerne erhalten möchte, ausgezehrter aus und hat dennoch einen unförmigen Bauch. Um das zu verhindern ist es wichtig, den Eiweißgehalt der Nahrung hoch zu halten.

Wenn man nicht wie gewünscht abnimmt, hat man die Möglichkeit, die Kalorienbilanz zwischen Aufnahme und Verbrauch zu ändern. Weniger zu Naschen und zu Knabbern heißt nämlich nicht immer, dass man über den Tag gesehen weniger Kalorien zu sich nimmt. Die Alternativernährung ist oft gesund und ebenfalls kalorienreich. Dann hat man Energie fürs Training, nimmt aber nicht wirklich ab. Eine Gewichtsreduzierung funktioniert in der Regel nur, wenn man weniger Kalorien zu sich nimmt als man verbraucht. Fasten oder Diät machen ist also eine Gratwanderung zwischen Energie und Leistungseinbruch.

Generell würde ich behaupten, dass eine Veränderung des Ernährungsverhaltens bei bestimmten Körpertypen zu einem Gewichtsverlust führen kann, bei anderen nicht. Das heißt dann aber nicht, dass eine Diät keinen Sinn macht. Es handelt sich dann mehr um eine Ernährungsveränderung und die braucht mehr Zeit. Die Ergebnisse wären dann länger anhaltend, solange man das veränderte Verhalten (u.a. auch mit gesteigerter Bewegung) beibehält. Kehrt man zum Naschen und Knabbern zurück, setzt der Körper unter Umständen sogar noch ein wenig schneller an als vorher. Der Stoffwechsel bleibt erst einmal unten und die Kalorienbilanz gelangt schnell in den Überschuss.

Weil ich selbst inzwischen ein reifes Alter erlangt habe und nicht mehr so regelmäßig trainiere wie früher, macht eine Crashdiät kaum Sinn. Es blieben zu wenig Muskeln übrig. Für mich bedeutet das, die Art der Ernährung zu verändern, gefühlt weniger Kalorien zu mir zu nehmen und die Bewegung zu erhöhen. Die Ergebnisse nach mehreren Monaten wären nur durch eine Hungerdiät zu toppen, doch dann verliere ich noch mehr Muskeln als es durch das Alter und die sinkende Leistungsfähigkeit ohnehin schon der Fall ist.

Vielleicht helfen dir diese Überlegungen, deine eigene Situation zu überdenken. Bei Fragen kannst du dich auch über das „Hallo Trainer“-Formular an mich wenden.

Schöne Grüße von Micha.

(c) gymofchallenge.de

 

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